Mittwoch,
13.04.2022
Wege zum Traumjob

Wege zum Traumjob

Die klassischen Ausbildungsarten im Überblick

Duale Ausbildung
Die duale Berufsausbildung ist in Deutschland weitgehend Standard und eine Besonderheit, um die uns das Ausland häufig beneidet. Denn durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis, also von Ausbildungsbetrieb und Berufsschule, wird eine qualitativ hochwertige Berufsausbildung gewährleistet. Der erfolgreiche Abschluss befähigt zur unmittelbaren Berufsausübung als qualifizierte Fachkraft in einem von derzeit etwa 330 anerkannten Ausbildungsberufen.
Für den Zugang zur Ausbildung im dualen System bestehen formal keine Zugangsvoraussetzungen, da diese Ausbildung grundsätzlich allen offensteht. Die Betriebe legen selbst fest, ob sie einen bestimmten Schulabschluss oder Notendurchschnitt voraussetzen.
Interessenten bewerben sich direkt beim Ausbildungsbetrieb, der mit dem oder der Auszubildenden einen Berufsausbildungsvertrag abschließt. An drei bis vier Tagen pro Woche lernen die Auszubildenden den praktischen Teil im Betrieb, an bis zu zwei Tagen werden sie pro Woche in der Berufsschule ausgebildet. Sie werden dafür vom Betrieb freigestellt. Die Kosten der betrieblichen Ausbildung übernimmt der Betrieb und zahlt dem Auszubildenden darüber hinaus eine Ausbildungsvergütung. Die Höhe der Vergütung steigt mit jedem Ausbildungsjahr und beträgt durchschnittlich etwa ein Drittel des Anfangsgehalts für eine ausgebildete Fachkraft. Die Ausbildung dauert in der Regel, je nach Ausbildungsberuf, zwischen zwei und dreieinhalb Jahren. Wer sehr gute Noten hat, kann die Ausbildungsdauer auch verkürzen.

Beispiele
Kfz-Mechatroniker/in
Kauffrau/-mann für Büromanagement
Augenoptiker/in


Schulische Ausbildung
Nach der Schule in die Berufsfachschule wechseln all jene, die sich für ein schulische Ausbildung entscheiden. Da man im Gegensatz zur dualen Ausbildung „nur“ in der Schule lernt, wird diese Variante auch vollschulische Ausbildung genannt. Verbreitet sind sie vor allem im technischen Bereich sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.
Bewerben können sich Interessenten direkt an den Berufsfachschulen, allerdings gilt es unbedingt die Zugangsvoraussetzungen und Fristen zu beachten. Während der Ausbildung dort erhält man keine Vergütung, manche Schulen kosten Schulgebühren, zur Unterstützung kann man Bafög beantragen. Die Dauer der vollschulischen Ausbildung beträgt zwischen einem und dreieinhalb Jahren.
Praktische Erfahrungen können Schüler der Berufsfachschulen in Praktika erwerben, die in der Regel ein integrativer Teil der Ausbildung sind. Mit der bestandenen Abschlussprüfung erhält man einen vollwertigen Berufsabschluss. Manche Berufsfachschulen bieten auch an, dass man neben der Ausbildung einen weiterführenden Schulabschluss, wie das Abitur, erwerben kann. Damit kann man dann auch studieren.

Beispiele
Physiotherapeut/in
Erzieher/in
Medienassistent/in


Doppelt qualifizierte Erstausbildung
Das ist eine Sonderform der dualen Ausbildung, die sich nur an Abiturienten und Fachabiturienten richtet. Sie kombiniert Theoriephasen in der Berufsfachschule mit Praxisphasen im Ausbildungsbetrieb. Zusätzlich wird an einer Schule der Industrie- und Handelskammer (IHK) eine Zusatzqualifikation erworben. Am Ende der Ausbildung steht ein Doppelabschluss: der berufsqualifizierende Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf sowie der Abschluss in einer Zusatzqualifikation.
Diese sehr zeitintensive Erstausbildung wird nur in wenigen Berufsfeldern angeboten, qualifiziert aber für eine Karriere im jeweiligen Berufsfeld.

Beispiele
Handelsfachwirt/in
Fluglotse/lotsin

Finanzassistent/in

 

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Foto: shutterstock com/Krakenimages.com

 

OVB Media