Samstag,
15.04.2023
Mehr Geld für Azubis

Mehr Geld für Azubis

Ausbildungsvergütungen gestiegen

Die tariflichen Ausbildungsvergütungen in Deutschland sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr im bundesweiten Durchschnitt um 4,2 Prozent gestiegen. Das meldet das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Das war deutlich mehr als in den beiden Coronajahren 2020 und 2021, als das Plus nur 2,5 Prozent betrug.

 

Im Durchschnitt erhielten die Lehrlinge in den tarifgebundenen Betrieben über alle Ausbildungsjahre hinweg 1028 Euro brutto im Monat – und damit erstmals mehr als 1000 Euro. Der Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland hat sich weiter verringert, die Azubilöhne im Osten sind nur noch 17 Euro niedriger als im Westen.

 

Aufgrund der hohen Inflation mussten die Auszubildenden – so wie die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – dennoch Reallohnverluste hinnehmen, stellt das BIBB klar.

 

Um die Lehre attraktiver zu machen, hatte die Bundesregierung 2020 Mindestlöhne für Azubis eingeführt. Diese bilden zwar eine allgemeine Untergrenze für die Entlohnung von Lehrlingen, die 2022 bei 585 Euro im ersten Lehrjahr lag. Auf die nun vom BIBB erfasste Steigerung der

Tariflöhne hatten die Mindestlöhne aber keinen Einfluss, denn sie gelten nur für Azubis in nicht tarifgebundenen Betrieben.

Tariflöhne für Lehrlinge dürfen auch weiterhin unter dem Mindestlohn liegen. Das war 2021 zwar nur für etwa ein Prozent der Auszubildenden, die in einem tarifgebundenen Betrieb lernten, der Fall – galt aber zum Beispiel für weite Teile des Friseurhandwerks. Davon unabhängig gibt es bei den von den Tarifpartnern geregelten Azubi-Löhnen noch enorme Unterschiede: Bestverdiener sind die Lehrlinge im Beruf Zimmerer/-in. Sie verdienen im Schnitt aller Lehrjahre monatlich 1254 Euro.

 

Quelle: BIB

 

Foto: Omid Armin/unsplash.com

 

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